Alles was im Garten wächst, ist von organischer Natur und daher als Rohstoff für die Humusbildung anzusehen. Die nach wie vor beste Art, Gartenabfälle - Laub, Gras, Staudenteile, verwelkte Blumen, Gemüse– und Obstabfall, kleingeschnittene Äste und Zweige – in nahrhafte Erde umzuwandeln, ist das Kompostieren.
Krankheitsverdächtige Gartenabfälle, z.B. Kohlstrünke, Spargelkraut, sollten, damit Pilzsporen, Bakterien und ihre Dauerformen und andere Schädlinge sich nicht verbreiten, nicht kompostiert werden. Ebenso gehören Wurzelunkräuter nicht auf den Kompost.
Holzasche aus dem Kamin ist dagegen ein wertvoller Kalidünger. Sie enthält auch beachtliche Mengen an Phosphorsäure und Kalk, wobei der Gehalt an Nährstoffen je nach Alter und Art des Holzes schwankt. Für Feuerholz mit Rinde wird der prozentuale Gehalt der Aschen wie folgt angegeben:
|
Kali |
Phosphorsäure |
Kalk |
Laubholzasche allgemein |
10,0 % |
3,5 % |
30,0 % |
Nadelholzasche |
6,0 % |
2,5 % |
35,0 % |
Birkenholzasche |
8,6 % |
4,0 % |
36,3 % |
Buchenholzasche |
12,5 % |
8,7 % |
39,5 % |
Kiefernholzasche |
13,0 % |
3,5 % |
75,5 % |
Holzasche eignet sich wegen ihres erheblichen Anteils an Gesamtkalk vor allem zur Kompostierung. Sie erhöht nicht nur den Nährstoffgehalt der Komposterde, sondern verbessert auch den Zersetzungsprozess im Komposthaufen. Auf leichten Böden kann die hochalkalische Holzasche bei jungen Pflanzen die Wurzeln schädigen, wenn sie direkt ins Pflanzloch eingebracht wird. Eine Kompostierung bannt diese Gefahr. Notfalls vermischt man die Asche stark mit Erde, bevor man sie im Garten ausbringt. Unmittelbar auf Sandboden gestreut, wirkt Holzasche wasserhaltend und der Boden wird bindiger. Allerdings darf kurz danach keinesfalls gepflanzt oder gesät werden.
Hartholzasche an Kohlsetzlinge gestreut hält die Kohlfliege ab. Eine wachstumsfördernde Wirkung hat die Holzasche bei Erbsen, Bohnen, Rharbarber und Kartoffeln.
Wenn man sich den Waldboden einmal genauer ansieht, entdeckt man, dass dort eine Rotte aus Laub und Holzstücken entsteht. Es liegt nahe, dass man im Garten diesen Rückverwandlungsprozess der organischen Substanz nachvollziehen möchte.
Vorwiegend kleinere Baum- und Strauchzweige werden, geschreddert oder zerhackt, unter die anderen kompostierbaren Gartenabfälle gemischt. Gerade halbverrottete Holzstückchen, wirken Wunder in der Gartenerde, deren Struktur sie verbessern, die sie auflockern und mit Mikroorganismen anreichern.
Grünmasse (Küchenabfälle, Staudenteile, Rasenschnitt) wird mit Holzabfällen gemischt, dann wird Kalkstickstoff dünn darüber gestreut und der Kompost so schichtweise aufgesetzt, eine Gießkanne Wasser zum Anfeuchten darüber gegeben und zum Schluss kommt ein Mantel aus Gartenerde als letzte Schicht. Je wärmer die Rotte abläuft, umso eher zerfallen die Grünabfälle und Holzanteile zu Erde.
Der beste Mineraldünger nützt dem Garten nichts, wenn ihm die Humusgrundlage fehlt. Der Humusgehalt des Bodens ist aber nicht konstant. Während jeder Vegetationszeit entsteht der sogenannte Nutzungsentzug, d.h. nicht nur die Nährstoffe, auch der Humusanteil des Bodens wird abgebaut und zwar umso mehr, je besser die Zier- und Nutzpflanzen zwischen Frühling und Herbst gedeihen. Am Ende der Vegetationsperiode ist der Boden, wenn auch nicht ausgelaugt, so doch an Humus ärmer. Diesen Verlust gilt es auszugleichen, zwar gibt es inzwischen zahlreiche Humusdünger zu kaufen, aber an die Wirkung einer guten Komposterde kommt keiner heran.
Die Gewinnung von Humus ist ein biologischer und chemischer Vorgang zugleich.
In diesem Zusammenhang gibt es eine interessante Beobachtung: ein Holzpfahl, der 60 cm tief in die Erde geschlagen wird, fängt eines Tages an zu faulen, das ist sicher. Die Erde ist normalerweise stets etwas feucht, also wird er in der Erde zuerst anfangen zu faulen und man nimmt an er fault auf der ganzen Länge im Erdreich.
Doch das ist ein Irrtum, beim Ausgraben wird man feststellen, dass die Spitze (über 35 cm tief im Erdboden) keine Fäulniserscheinungen anzeigt. Das bedeutet, in der Tiefe fault das Holz nicht mehr, weil es an Sauerstoff mangelt, der Sauerstoff aber ist die Vorbedingung für das Bakterienleben, das den biologischen Zersetzungsprozess der Fäulnis bewirkt.
Gegensätzlich läuft ein anderer biologischer Prozess ab: Im Herbst fallen riesige Mengen von Laub und verwelkte Pflanzenteile zu Boden, bis zum Frühjahr haben sie sich weitgehendst „aufgelöst“, präzise: sie haben sich in Humus verwandelt Die beiden wichtigsten Faktoren bei der Umsetzung sind Wasser und Luft. Diesen Kreislauf der Natur von Entstehen und Vergehen gibt es im Hausgarten so nicht, hier wird zur Humusgewinnung entweder auf Flächenkompostierung oder auf den Komposthaufen zurückgegriffen.
Den so gewonnenen Humus sollte man natürlich auf keinen Fall untergraben, wobei man außer bei sehr schwerem Boden, auf ein Umgraben prinzipiell verzichten sollte. Die den Nahrungsbedarf der Pflanzen deckenden Saugwurzeln befinden sich in der oberen dünnen Humusschicht, von hier aus werden das Gedeihen, die Fruchtbarkeit, das Wachstum und die Gesundheit aller Pflanzen gelenkt. Der Boden im Untergrund hat keinerlei Einfluss auf die Qualität der Pflanze.
Selbst Pfahlwurzler, die Pfahlwurzeln dienen hauptsächlich der Festigung, breiten eine unübersehbare Fülle von Haar- und Saugwurzeln wie ein riesiges Netz weit um sich aus, um in der dünnen Humusschicht knapp unter der Erdoberfläche Nährstoffe aufzunehmen.
Pflanzstellen von Bäumen, Sträuchern, Hecken sind ebenso wie Rosenbeete, Staudenrabatten und das Gemüsebeet, das Beerenobst und auch das Kräuterbeet humushungrig, einmal ganz abgesehen von den zusätzlichen Nahrungsbedarf der Pflanzen.
Düngung allein gleich ein Fehlen von Humus nicht aus.
Humus aus dem Kompost ist das Gold des Gärtners.